Lieferprobleme im E-Commerce: Das sollten Retailer jetzt beachten 

Lieferprobleme sind im E-Commerce keine Seltenheit mehr.

Für Amazon-Händler:innen hat sich in Deutschland viel verändert. Vor allem die Corona Pandemie hat sich massiv auf den Handel ausgewirkt und Unternehmen viel abverlangt. Die entstandenen Lieferprobleme stellen Händler:innen weiterhin vor Herausforderungen. Hinzu kommen geopolitische Faktoren wie der Ukraine-Krieg, welche ebenfalls Lieferengpässe zur Folge hatten und immer noch haben. Doch wie können Händler:innen diesen Entwicklungen begegnen und sich so aufstellen, dass die Kundenzufriedenheit nicht leidet? 

Lieferengpässe und Inflation treffen den E-Commerce schwer

Vor allem die Lieferung neuer Waren für das Lager bereitet Händler:innen zunehmend Probleme. Ein Ende der Lieferengpässe ist in diesem Jahr noch nicht in Sicht. Gleichzeitig sind die Frachtkapazitäten der Schiffe erschöpft. Viele Frachter verweilen aufgrund der Pandemie an den großen Handelshäfen in Asien. Oftmals stehen so deutlich weniger Transportmöglichkeiten auf den Schiffen zur Verfügung als vor der Pandemie. Das verzögert die Lieferung von Waren enorm. Zudem sorgt der Ukraine-Krieg für zahlreiche Lieferengpässe bei bestimmten Produkten.

Mittlerweile haben sich pandemiebedingte Lieferengpässe zwar verringert, allerdings wirken sie sich weiter spürbar auf den Handel aus. Die Lieferzeiten im Einzelhandel sind weiterhin um rund 30 Tage länger als vor der Corona-Krise. Um den leeren Regalen vorzubeugen, setzen Händler:innen deshalb zunehmend auf Mehrbestellungen. Durch das erhöhte Bestellaufkommen reduziert sich jedoch weiter die Frachtkapazität auf den Schiffen. Ein Teufelskreis für den offline wie den online Einzelhandel und ebenso für die Wirtschaft. Doch einen kleinen Lichtblick gibt es inzwischen: Während den Weihnachtstagen im vergangenen Jahr haben sich die Lieferengpässe etwas entspannt – wenn auch wahrscheinlich nur vorerst. Das geht aus der aktuellen IFO-Umfrage zur Liefersituation im Einzelhandel hervor. 

Und nicht nur die logistischen Herausforderungen zahlen auf das Konto der Lieferprobleme ein. Zusätzlich erschwert die hohe Inflation die Situation für Händler:innen. Der Grund: Die Transportpreise sind durch die begrenzten Kapazitäten und die hohen Energiekosten stark gestiegen und belasten Händler:innen. Hinzu kommen steigende Einkaufspreise bei verschiedenen Gütern wie etwa der Unterhaltungselektronik oder in der Automobilbranche. Einerseits müssen Händler:innen die gestiegenen Kosten zahlen, um weiterhin Produkte anbieten zu können. Andererseits stehen sie vor der Herausforderung, die gestiegenen Preise zu kompensieren, ohne zu viele Kund:innen mit zu hohen Endpreisen zu verlieren.  

Händler:innen haben jedoch trotzdem die Möglichkeit, sich in der aktuellen Situation so aufzustellen, dass sie ihrer Kundschaft weiterhin ein umfangreiches Produktsortiment anbieten können. Der Schlüssel dazu ist die richtige Vorbereitung. 

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Lieferprobleme? So können Retailer sie vermeiden 

Eins vorweg: Lieferprobleme sind nicht nur von einem einzelnen Faktor abhängig, wie die derzeitige Situation zeigt. Jedoch können Amazon-Händler:innen einige Vorkehrungen treffen, die den Lieferproblemen entgegenwirken. 

Rechtzeitige Planung schützt vor Engpässen 

Für Händler:innen ist eine frühzeitige Planung ihrer Warenbestände essentiell, um bei Lieferverzögerungen Kund:innen weiterhin Produkte anbieten zu können. Je früher sie Waren nachbestellen, desto mehr Zeit bleibt in der Regel auch, bis die Produkte zwingend im Lager angekommen sein müssen. So können eventuelle Engpässe oder Verzögerungen leichter abgefedert werden. Außerdem hat eine frühzeitige Bestellung einen weiteren Vorteil: Bei zu großen Lieferverzögerungen können Händler:innen im Ernstfall schnell und flexibel reagieren und nach neuen Lieferanten suchen. Im Fall von Lieferausfällen können sie zudem noch auf die vorhandene Ware zurückgreifen.

Vorsicht geboten ist allerdings bei Saisonware. Diese sollten Händler:innen bei Lieferproblemen eher zurückhaltend bestellen, da andernfalls diese Artikel abseits der eigentlichen Saison im Lager verbleiben und unnötig Lagerfläche einnehmen. Allgemein ist es wichtig, dass Händler:innen bei der Auswahl ihrer Ware Prioritäten setzen – besonders im Hinblick auf Bestseller. So können sie Engpässe bei Lieferungen vermeiden. Von Strafzahlungsandrohungen bei Lieferverzug sollten Händler:innen gegenüber ihren Lieferanten jedoch bis zu einem gewissen Grad absehen. Sie gefährden im Zweifelsfall die Zusammenarbeit.

Lieferprobleme im E-Commerce: Das sollten Retailer jetzt beachten 

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Transparenz ist und bleibt wichtiges Thema für Retailer

Für Händler:innen ist es das A und O, einen guten Logistikpartner an der Seite zu haben. Und dabei nimmt die Kommunikation untereinander einen hohen Stellenwert ein. Das Stichwort: Transparenz. Besonders zu Peakzeiten muss der Austausch zwischen Einzelhandel und Logistikdienstleistern reibungslos funktionieren. Denn gerade zu Aktionstagen wie dem Black-Friday können Logistikunternehmen schnell an ihre Grenzen kommen. Damit Überlastungen gar nicht erst entstehen, sollte ein ständiger Kontakt zwischen den Händler:innen im E-Commerce und Logistik gegeben sein. Gleiches gilt gegenüber den Verbraucher:innen. Um das Vertrauen zu den eigenen Kund:innen zu erhalten, sollten Händler:innen Lieferprobleme rechtzeitig kommunizieren. 

Verbraucher:innen werden die Ehrlichkeit ihnen gegenüber zu schätzen wissen und sind auf eventuelle Lieferverzögerungen vorbereitet. An dieser Stelle kann auch ein gut strukturierter Kundenservice helfen, Probleme frühzeitig anzusprechen und gegebenenfalls Lösungen anzubieten.  

Regelmäßige Auswertung von Daten – die Basis für Unternehmen 

Ein relevantes Thema bildet auch die Supply Chain für Einzelhändler:innen. Auf sie sollten Retailer besonderes Augenmerk legen. Eine frühzeitige Datenanalyse bezüglich der eigenen Lieferketten beugt Komplikationen bei Lieferungen vor. Sollten doch einmal Unstimmigkeiten auftreten, kann eine schnelle Daten-Einsicht helfen, auf Veränderungen zügig zu reagieren. Für Händler:innen sind an dieser Stelle Software-Systeme sinnvoll, welche die Supply Chain-Daten in Echtzeit übermitteln. Wichtig dabei ist, dass die Systeme für einen reibungslosen Ablauf an allen Schnittstellen integriert werden. So können Händler:innen beispielsweise Warenein- und -ausgänge einfach überwachen und im Ernstfall schneller Alternativen für die Lieferung finden. 

Fazit: Alles im Blick behalten 

Auch wenn sich die Situation der Lieferengpässe allmählich entspannt, sollten Händler:innen nach wie vor aufmerksam bleiben. Eine gute Planung und Vorbereitung sind hier entscheidend. Die Integration von Software-Systemen erleichtert zudem die Datenerfassung für Händler:innen und bietet die Möglichkeit, Schwierigkeiten rechtzeitig zu erkennen.

Außerdem ist im E-Commerce eine gewisse Flexibilität notwendig – sei es in Form von alternativen Transportwegen oder Produkten. Mit am wichtigsten bleibt zudem die Kommunikation zwischen Lieferanten und Händler:innen. Ist diese transparent und reibungslos gegeben, steht einer guten Zusammenarbeit zwischen Handel und Logistik trotz Lieferproblemen nichts mehr im Wege. 

Bildnachweis: © Idanupong – stock.adobe.com

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