Das sind die wichtigsten Produktrichtlinien für Amazon-Händler!

Wichtige Produktrichtlinien sollten Amazon-Händler in- und auswendig kennen!

Auf Amazon zu verkaufen, heißt auch, sich den Regularien des E-Commerce-Giganten unterzuordnen. Und mit Richtlinien geizt Amazon wahrlich nicht. Ob zum geistigen Eigentum oder der A-bis-Z-Garantie – für alles gibt es Vorschriften und Bestimmungen. Eine der wichtigsten Richtlinien, die Seller kennen müssen, sind die Produktrichtlinien, auf Amazon auch Programmrichtlinien genannt. 

Diese regeln im Grunde, welche Produkte verkauft werden dürfen und welche nicht, in welchem Zustand diese sein müssen und welche Sicherheitskriterien sie erfüllen müssen. Halten sich Händler nicht an diese Vorgaben, kann Amazon beispielsweise einen Maßnahmenplan verlangen. Auch die Deaktivierung des Verkäuferkontos ist denkbar. Leider sind die Regularien zu umfangreich und würden den Umfang eines Blogbeitrags sprengen – daher beleuchten wir die wichtigsten Produktrichtlinien von Amazon näher und stellen Ihnen alle relevanten Links zur Verfügung.

Welche Richtlinien gelten bei Amazon für Produkte?

Grundsätzlichen müssen alle Produkte, die Händler auf Amazon anbieten, allen auf Amazon geltenden Angebotsrichtlinien und den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Mit dem Verkäufervertrag haben Seller auch den Amazon-Produktrichtlinien zugestimmt. Diese betreffen zum Beispiel den Zustand des Artikels oder das Anbieten von Bundles. 

Damit möchte Amazon garantieren, dass die Kundenzufriedenheit hoch ist und beispielsweise keine Gebrauchtware als Neuware verkauft wird. Auch dem Händler kommt die Einhaltung der Richtlinien zugute, denn zufriedene Kunden retournieren weniger und hinterlassen positivere Produktrezensionen

Leitfaden für Zustandsangaben

Laut den Produktrichtlinien kann auf Amazon nicht nur Neuware, sondern auch Gebrauchtware angeboten werden. Deswegen gibt es verschiedene Zustände, die ein Artikel haben kann – von „Neu“ bis „Gebraucht-Akzeptabel“. Damit will Amazon verhindern, dass Kunden unwissentlich einen gebrauchten Artikel bestellen, weil der Hinweis auf den gebrauchten Zustand beispielsweise irgendwo in der Produktbeschreibung versteckt wurde. 

Amazon definiert jeden Produktzustand genau. Neu bedeutet, es handelt sich um einen unbenutzten, ungeöffneten Artikel in der Originalverpackung. „Gebraucht-Sehr gut“ hingegen bezeichnet einen gut gepflegten, selten benutzten Artikel ohne Schäden, der voll funktionsfähig ist. 

Hier finden Sie den Leitfaden für Zustandsangaben und die vollständige Definition der jeweiligen Zustände von Amazon: zum Leitfaden.

Richtlinien für Produkt-Bundles

Unter bestimmten Bedingungen erlauben die Produktrichtlinien, auf Amazon Bundles zu verkaufen. Darunter ist das Anbieten mehrerer Produkte unter einer ASIN zu verstehen. Allerdings ist nicht jede Art von Bundle zulässig. Erlaubt sind zum Beispiel die folgenden Produktkombinationen:

  • Bundles mehrerer identischer Artikel
  • Bundles mit einer eigenen EAN, die das Bundle als ein solches definiert
  • Bundles, die zueinander passende Artikel derselben Kategorie miteinander kombinieren (etwa ein GPS-Gerät mit dazu passenden Speicherkarten oder ein Motorradhelm mit Sturmhaube)
  • Bundles, die als Geschenkset gekennzeichnet sind (z. B. durch eine dem Anlass entsprechende Verpackung)
  • Bundles verschiedener Produktvarianten, die als Probierset gekennzeichnet sind

Dabei müssen alle Produkte, die das Bundle enthält, auch den Produktrichtlinien von Amazon entsprechen und die Vorgaben der jeweiligen Kategorie erfüllen.

Hier finden Sie die Richtlinien für Produktbundles und Beispiele für zulässige und unzulässige Bundles: zu den Bestimmungen.

Leitfaden für Erotikartikel

Ebenfalls zu den Produktrichtlinien gehört der Amazon-Leitfaden für Erotikartikel. Als solches gilt jedes Produkt, das „aufgrund seiner Beschaffenheit, des Aussehens, des Namens oder der Beschreibung einen offenbar sexuellen oder nicht jugendfreien Verwendungszweck hat“, also beispielsweise Kondome, Sexspielzeug oder Fetischkleidung. 

Diese Artikel unterliegen einer ganzen Reihe an besonderen Vorgaben. Dadurch möchte Amazon beispielsweise die Produktsicherheit und den Jugendschutz gewährleisten. So dürfen Erotikartikel ausschließlich im neuen Zustand und mit einem Ablaufdatum angeboten werden. Die Präsentation an einem Model ist nicht gestattet.

Alle Vorgaben für das Anbieten von Erotikartikeln auf Amazon finden Sie hier: zu den Richtlinien.

Verbotene Kategorien und Produkte

Nicht jeder Artikel kann ohne Einschränkungen auf Amazon verkauft werden. Produktbeschränkungen kann es zum Beispiel bei Produkten aus bestimmten Staaten und Regionen (Nordkorea, Syrien, Iran, Krim) oder bei bestimmten Produkten aus Regionen (Baumwolle aus Turkmenistan oder Usbekistan) geben. 

Genauso sind laut den Produktrichtlinien auf Amazon solche Artikel nicht erlaubt, die die nationalen Gesetze zum Urheber- und Markenrecht oder die Rechte einer Person an ihrem geistigen Eigentum verletzen. Je nach Kategorie gibt es verschiedene Produkte, die nicht gestattet sind oder anderen Einschränkungen unterliegen – darüber sollten Händler sich also im Vorfeld unbedingt schlaumachen. 

Hier können Sie sich über verbotene Artikel auf Amazon belesen:

Freigabebedürftige Kategorien und Produkte

Neben verbotenen Produkten gibt es auch Artikel, die zwar angeboten werden dürfen, die zuvor jedoch zur Freischaltung angemeldet werden müssen. Das ist grundsätzlich nur professionellen Verkäufern möglich. Dazu gehören laut den Produktrichtlinien von Amazon beispielsweise die Kategorien „Sammlerstücke“ und „Waffen“. 

In vielen Kategorien sind aber auch nur bestimmte Produkte freigabepflichtig, wie etwa bei Erste-Hilfe-Produkten der Kategorie „Drogerie und Körperpflege“, oder es ist eine saisonale Freischaltung nötig (bspw. Spielzeug im Weihnachtsgeschäft). Außerdem müssen einige Artikel bestimmten Zertifizierungsstandards entsprechen, etwa Defibrillatoren oder Gasmelder. 

Die jeweiligen Verkaufsregeln finden Sie hier: 

Richtlinie gegen Produktpiraterie

Alle Produkte, die ein Verkäufer auf Amazon anbietet, müssen original sein. Fälschungen sind nicht gestattet. Dazu gehören Produkte

  • wie illegale Mitschnitte, Fälschungen oder Raubkopien, 
  • die illegal repliziert, reproduziert oder hergestellt wurden oder
  • die die Rechte an geistigem Eigentum eines Dritten verletzen.

Neben den strafrechtlichen Konsequenzen drohen Händlern von gefälschten Produkten zivilrechtliche Strafen, etwa der Verlust aller Verkaufserlöse, Schadensersatzzahlungen an die jeweiligen Rechteinhaber sowie Übernahme der Anwaltskosten. Auch kann das Konto des Sellers gemäß den Produktrichtlinien von Amazon gelöscht oder bis zur Vorlage eines Maßnahmenplans deaktiviert werden. Etwaige Produkte in den FBA-Lagern werden vernichtet und die Bezahlung des Verkäufers gesperrt, bis der Kunde die Originalware erhalten hat.

Über die Amazon-Richtlinie gegen Produktpiraterie können Sie sich hier informieren: zu den Regularien.

Was passiert bei Verstößen gegen die Produktrichtlinien auf Amazon?

Verstöße gegen die Produktrichtlinien können für Amazon-Händler weitreichende Folgen haben. Der Onlineriese behält sich vor, das Verkäuferkonto temporär zu sperren oder sogar zu löschen. Die Bezahlung des Händlers wird ggf. ausgesetzt, bis die Angelegenheit geklärt ist. Gegebenenfalls verlangt Amazon auch einen Maßnahmenplan vom Verkäufer. Bei zivil- oder strafrechtlich relevanten Verstößen kommen dann die entsprechenden rechtlichen Folgen hinzu.

Dass sich Vorgaben ändern, kommt allerdings immer wieder vor. Amazon sperrt dann die betroffenen ASINs und informiert die Verkäufer über die Maßnahmen. Seit einiger Zeit fließen Verstöße gegen die Produktbeschränkungen allerdings auch in die Kennzahlen der Verkäuferleistung mit ein. In der Regel setzt Amazon dem Händler aber eine Frist, um das Angebot zu löschen. Erst bei Missachtung der Aufforderung taucht der Verstoß in den eigenen Kennzahlen auf und kann die Verkäuferleistung herabsetzen. 

Wer also nicht will, dass durch solche Verstöße die Chance auf die Buy Box sinkt, sich das Ranking verschlechtert oder zusätzliche Arbeit durch einen Maßnahmenplan entsteht, der sollte auf die Einhaltung der Produktrichtlinien achten. Informiert Amazon über einen Verstoß, gilt es schnell zu reagieren und das Angebot von der Plattform zu nehmen.

Übrigens: Besonders ärgerlich ist es, wenn ein Konkurrent gegen die Produktrichtlinien auf Amazon verstößt. Deswegen können Händler im Fall der Fälle Beschwerde einreichen und den Wettbewerber melden. Amazon selbst stellt dazu eine Anleitung zur Verfügung.

Fazit: Händler müssen viele Regeln beachten

Die Informationspolitik des US-amerikanischen E-Commerce-Konzerns lässt nicht selten zu wünschen übrig. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass Händler die verfügbaren Regularien studieren und gut kennen. Denn wer sich an die Produktrichtlinien auf Amazon.de hält, kommt seltener in die Verlegenheit, einen Verstoß gegen selbige zu kassieren – etwa weil durch andere Händler Beschwerden eingereicht wurden. 

Hierzu zählt auch, die jeweiligen Vorgaben für die Kategorien zu kennen, in denen ein Verkäufer seine Ware anbietet, und die nationalen Gesetze hinsichtlich Urheber und Marke zu befolgen. Andernfalls können häufige oder schwere Verstöße zur Sperrung der betroffenen Verkäuferkonten führen und so den Umsatz drastisch schmälern.

Alle relevanten Produktrichtlinien finden Amazon-Händler auf diesen Hilfeseiten: Übersicht der Programmrichtlinien.

Bildnachweis: © elnariz – stock.adobe.com

icon
SellerLogic Repricer
Ermöglicht mittels dynamischer und intelligenter Preissteuerung, die Produkte in der Amazon Buy Box zu platzieren und zum höchstmöglichen Preis zu verkaufen.
icon
SellerLogic Lost & Found
Überwacht FBA-Prozesse auf mögliche Fehler und unterstützt Händler bei ihren Erstattungsansprüchen gegenüber Amazon. Der Händler schickt die Fälle via Copy & Paste an Amazon.
icon
SellerLogic Business Analytics
Business Analytics für Amazon verschafft Ihnen den Überblick über Ihre Profitabilität – für Ihr Business, einzelne Marktplätze und all Ihre Produkte.